Die Sadir Region
Am häufigsten und liebsten fotografiere ich kosmische Nebel, ich sage am häufigsten, denn manchmal fotografiere ich auch Galaxien :)
Es gibt Nächte da setze ich mich stundenlang in die Kälte unter einen glasklaren Sternenhimmel neben mein Teleskop und schaue einfach nur nach oben. Meistens am Wochenende oder an den wenigen Tage Urlaub im Jahr die nicht komplett wolkenverhangen sind. Viel zu häufig geht das nicht wegen Arbeit oder lohnt sich nicht wegen dem Vollmond. Dann muss sich mein Teleskp mit dem Garten begnügen während ich im warmen sitze oder schlafe.
Dieses Bild ist in genau so einer fast Neumond Nacht Mitte September entstanden. Die ganze Woche habe ich Abends Teleskop und Kamera rausgebracht und Aufnahmen von vielen verschiedenen Objekten gemacht und 2 ganze Nächte die Sadir Region abgelichtet.
Es gibt Nächte da setze ich mich stundenlang in die Kälte unter einen glasklaren Sternenhimmel neben mein Teleskop und schaue einfach nur nach oben. Meistens am Wochenende oder an den wenigen Tage Urlaub im Jahr die nicht komplett wolkenverhangen sind. Viel zu häufig geht das nicht wegen Arbeit oder lohnt sich nicht wegen dem Vollmond. Dann muss sich mein Teleskp mit dem Garten begnügen während ich im warmen sitze oder schlafe.
Dieses Bild ist in genau so einer fast Neumond Nacht Mitte September entstanden. Die ganze Woche habe ich Abends Teleskop und Kamera rausgebracht und Aufnahmen von vielen verschiedenen Objekten gemacht und 2 ganze Nächte die Sadir Region abgelichtet.

Einzelbild vom Nordamerika Nebel aus der vorigen Nacht. (Auch dazu gibt es ein Behind the Image)
Neumond gibt es fast nur Wochentags...
Wenn ich aus dem Garten fotografiere passiert die Nacht über meist nicht viel oder ich bekomme es halt nicht mit. Somit sind die "spektakulärsten" Sachen dieses mal beim aufbauen passiert.
Soweit war erstmal alles normal, ich habe wie immer die iOptron CEM25p aufgebaut und eingenordet, die Balance der Achsen überprüft und die ASI 294MC Pro auf -20°C gekühlt. Beim fokussieren des Omegon Astrographen hab ich dann die Fokusmaske vergessen und aus Spaß mal mit dem HFD-Wert versucht zu fokussieren.
HFD steht für Half-Flux-Diameter, damit wird die Größe in Pixeln eines Sterns bestimmt. Je kleiner der HFD-Wert desto schärfer ist der Stern. In vielen Aufnahme Programmen für die Astrofotografie wird dieser zum fokussieren genutzt so auch in der ASI Air.
Beim fokussieren sehe ich den Stern in einem Liveview aus der Kamera auf meinem Handy. Dabei ist mir aufgefallen dass wenn die Luftunruhe kurzzeitig sehr gering war die kleineren Sterne (also eigentlich alle außer Sadir) in eine Richtung verzogen waren und das alle gleichmäßig egal wo im Bild.

Screenshot aus der ASi Air im Fokusmenü, der Verzug am Stern ist klar zu erkennen. Die 4 Spikes an den Seiten vom Stern stammen von der Fangspiegelhalterung
Ich hab schon länger Probleme mit langgezogenen Sternen in meinen Aufnahmen und habe es auf ein Drift Problem geschoben wo die Montierung konstant ein wenig zu langsam oder zu schnell nachführt und das Autoguiding immer in die entgegengesetzte Richtung korrigieren muss. Das Resultat wäre genau so ein Bildfehler denke ich mir...?
Nun wurde ich glaube eines besseren belehrt, dieser Drift Fehler würde sich im Liveview nicht bemerkbar machen da die einzelnen Frames nur 1 Sekunde lang belichtet sind. Da müsste bei Drift der Stern sehr schnell durch das Gesichtsfeld wandern was er aber nicht macht. das Autoguiding war zu dem Zeitpunkt noch ausgeschaltet und konnte somit nicht dagegen korrigieren. Die logische Schlussfolgerung wäre also dass auch ein optisches Problem vorliegen muss!
So wie die Sterne aussehen tippe ich stark auf eine Verkippung im Okularauszug. Schlechtes Guiding kann ich glaube ich ausschließen da die Sterne bei einem Totalen RMS (Nachführfehler) von 0,8 Bogensekunden genau gleich weit verzogen sind wie bei 1.1 Bogensekunden.
Um das Problem effektiv zu lösen muss ich mein Newton Teleskop wohl von Grund auf neu kollimieren mit einen Cheshire Okular das speziell für sowas entworfen wurde denke ich mal. Aber um ehrlich zu sein muss ich auch sagen der Verzug der Sterne stört mich jetzt nicht übermäßig und im oberen Bild ist dieser fast nur auf Pixelebene zu erkennen. In der Komplettansicht vom ganzen Bild ist das überhaupt nicht zu erkennen wenn ich nicht richtig danach suche.
So nun endlich zum den gewonnenen Aufnahmen der Nacht. In der ersten Nacht hab ich 70x5min von IC 1318 aka Butterfly Nebula aufnehmen können und in der zweiten waren es nur 65x5 wenn ich das richtig im Kopf habe. Zwischen durch sind in der ersten Nacht auch noch ein paar dünne Wolken durchgezogen daher musste ich noch ein paar wenige Einzelbilder löschen. Im Schnitt hatte ich ein Guiding RMS von rund 0,8 Bogensekunden gehabt also ein ordentlicher Wert.
Das fertige Bild enthält 10 Stunden Belichtungszeit und wurde mit Deep Sky Stacker und Photoshop nachbearbeitet. Als Filter kam der Optolong L-Pro zum Einsatz.

Die Sadir Region im Sternbild Schwan. Der Helle Stern unten rechts ist Sadir, er bildet die Brust vom Schwan. Der Emissionsnebel ist auch als Butterfly Nebula bekannt.
Technische Details
Objekt: IC 1318, die Sadir Region, NGC6910 der Schaukelpferd Haufen
Auflösung: 4144x2822
Sichtfeld: 1° 49'x 1° 14'
Belichtungszeit: 10 Stunden RGB a 5 min Subframes
Kamera: ASI 294MC Pro
Teleskop: Omegon Pro Astrograph 154/600+ Baader MPCC III
Montierung: iOptron CEM25p
Guiding: ASI 120mm Mini+ ZWO 60mm Guidescope
Steuerung via ASIAir und Smartphone
Filter: Optolong L-Pro 2
Fazit
Ich mag das Bild sehr, es ist voll gepackt mit knallrotem Emissionsnebel geteilt von dunklen Staubwolken und gesprenkelt mit Bok-Globulen in einem Meer an Sternen. Sadir in der unteren Ecke und darüber den kleinen Sternhaufen zu haben verleiht dem Bild nochmal ein intressanten Touch wie ich finde. Ausnahmsweise oder die Schmetterlingsähnliche Form (deswegen auch im Englischen Butterfly Nebula genant) gut zu erkennen und nachzuvollziehen was bei vielen Objekten ja meist nicht so der Fall ist. Das Bild wird auch derzeit gedruckt :)
Clear Skies